Siedlung "Mittelhofen"

200 Meter talwärts vom Gräberfeld „Wasserfurche“ wurden zwischen 1989 und 2006 im Gewann „Mittelhofen“ Siedlungsspuren aus der Zeit zwischen dem 6. und dem 11. Jahrhundert archäologisch untersucht. Für die Wissenschaft von großer Bedeutung ist zum einen die gute Erhaltung der Gebäudespuren, zum anderen die Größe der ausgegrabenen Flächen. Es handelt sich damit um das bislang am umfassendsten dokumentierte frühmittelalterliche Siedlungsareal in Baden-Württemberg. Die Befunde und Funde wurden seit 2008 in einem eigenständigen, von Prof. Dr. Sebastian Brather (Universität Freiburg) betreuten Dissertationsprojekt von Valerie Schoenenberg M. A. bearbeitet. Vom Land Baden-Württemberg (Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege) finanziert wurden die Materialaufnahme und die Auswertung im Rahmen eines Werkvertrages. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen neben der chronologischen Ansprache der ebenerdigen Gebäudegrundrisse und der Grubenhäuser die Siedlungsstruktur und –genese sowie eine Bewertung dieser ländlichen Siedlung im regionalen und überregionalen Kontext. Ferner bietet der Vergleich der archäologischen Gräber- und der Siedlungsdaten von Lauchheim einzigartige Möglichkeiten für umfassende Analysen hinsichtlich sozial- und wirtschaftshistorischer Fragestellungen.

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