Beuronien C (7400 - 7100 v. Chr.)

Spätboreale Funde in allen Fundstellen

Der spätboreale Fundhorizont wurde in allen drei Fundstellen entdeckt. In Siebenlinden 3-5 wurden 18 Fundkonzentrationen unterschieden. Zusätzlich gehören die fünf Fundanhäufungen aus Siebenlinden 2 und eine aus Siebenlinden 1 in denselben Zeithorizont.

Verschiedene Fundgruppen

Die zahlreichen Fundkonzentrationen lassen sich in zwei Gruppen unterteilen. In der einen von ihnen kommen zahlreiche Steinartefakte und Knochenfragmente vor. Die hier gefundenen Feuerstellen sind ebenerdig oder muldenförmig ohne zusätzliche Konstruktionselemente. In der zweiten Gruppe dominieren gebrannte Flussgerölle, die jeweils um eine oder mehrere mit Steinen ausgebaute Herdstellen verstreut sind. Diese Herde wurden immer wieder gereinigt und der Abfall an den Rand geräumt. Sonstige Funde wie Steinartefakte oder Knochenfragmente sind selten. Teilweise fallen diese zweiten Fundanhäufungen durch ihre abrupten Begrenzungen auf, die sich mit einer intensiven Graufärbung des Bodens durch Asche deckt.

Funktion der Fundstellen

Die unterschiedlichen Inhalte der beiden Fundgruppen macht es wahrscheinlich, dass sie unterschiedliche Funktionen besaßen. Die zweite Gruppe mit den geplatzten Geröllen dürfte besonders zu interpretieren sein. Offensichtlich sammelte sich der Abfall an einem ehemals vorhandenen Hindernis wie z.B. einer stehenden Wand. Vermutlich pausen die Gerölle somit ehemalige Hütten oder Zelte ab. Hierbei gibt es in einem Fall auch eine rechteckige Anlage. Die erste Gruppe repräsentiert dagegen solche Plätze, an der handwerkliche Tätigkeiten durchgeführt, Steinartefakte hergestellt und Jagdbeute zerlegt wurde.

Hinweise auf einen größeren Lagerplatz

Die meisten der in Horizont III entdeckten Fundkonzentrationen gehören zu intensiveren längerfristigen Besiedlungen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Fundhorizont das Produkt eines mehrfachen archäologischen Palimpsests darstellt, d.h. dass der Befund hier möglicherweise durch einen zweiten überdeckt wurde. Dennoch überwiegen die Hinweise, dass ein größerer, zusammengehöriger Lagerplatz erfasst werden konnte. Intensive Zusammensetzungsversuche von Steinartefakten, gebrannten Geröllfragmenten und Knochenfragmenten, die im Rahmen eines Forschungsprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Landesamtes für Denkmalpflege durchgeführt wurden, bestätigen dies.