Wie kann mehr Teilhabe in der Denkmalpflege gelingen?

Denkmalfachämter diskutieren auf ihrer bundesweiten Jahrestagung in Mannheim

Pressemitteilung Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

 

Wie lassen sich Öffentlichkeitsbeteiligung und Ehrenamt in der Denkmalpflege ausbauen? Wer kann mitwirken? Wie sehen Gestaltungsspielräume aus? Welche Wege führen zum Erfolg?

 

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die bundesweite Fachtagung der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern, zu der das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg vom 10. bis 12. Juni 2024 nach Mannheim geladen hat. Unter dem Titel „DenkMal miteinander – Teilhabe in der Denkmalpflege“ setzen sich bei der Fachtagung Mitarbeitende der bundesweiten Denkmalfachämter und weitere auf dem Feld der Denkmalpflege Aktive auseinander, wie der Öffentlichkeit innerhalb des gesetzlichen Rahmens mehr Mitspracherecht im Denkmalschutz eingeräumt werden kann.

 

„Ohne das große Engagement der Ehrenamtlichen wäre die staatliche Denkmalpflege lange nicht so erfolgreich, wie sie es heute ist. Die Tagung beleuchtet daher genau das richtige Thema: Indem wir ehrenamtliche und staatliche Denkmalpflege zusammendenken und zusammenbringen, nutzen wir Synergien und stellen die besten Lösungen für unsere Kulturdenkmale sicher. Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart entwickeln wir die Weiter- und Ausbildungsangebote sowie das Betreuungsnetzwerk für Ehrenamtliche weiter“, erläutert Andrea Lindlohr MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, das als Oberste Denkmalschutzbehörde am ersten Abend einen Empfang für die Tagungsgäste im Technoseum ausrichtet.

 

 

„Die Menschen fordern heute generell mehr Mitspracherechte ein, im Klimaschutz, in der Landwirtschaft und auch in der Denkmalpflege. Immer wieder erleben wir, dass denkmalfachliche Entscheidungen in Frage gestellt werden, andere suchen aktive Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Denkmalerfassung oder im Denkmalerhalt“, erläutert Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.

 

„Als Denkmalfachämter erfassen, erhalten und vermitteln wir Kulturdenkmale im öffentlichen Interesse, insofern ist es von größter Bedeutung, dass wir aktiv kommunizieren und Prozesse transparent gestalten. Eine breite Sensibilisierung für unsere baukulturellen Werte und ein aktiver Diskurs darüber, was die Gesellschaft als schützenswert erachtet, sind nötig, wenn man das Kulturerbe erfolgreich in die Zukunft führen möchte“, sagt Prof. Dr. Markus Harzenetter, Vorsitzender der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern.

 

Die Jahrestagung der bundesweiten Denkmalpflege dient der fachlichen Positionsbestimmung und wird mit Unterstützung der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern jedes Jahr in einem anderen Bundesland ausgerichtet. 2024 kommt sie nach 17 Jahren wieder nach Baden-Württemberg, nachdem sie 2007 in Esslingen am Neckar und 1992 in Heidelberg stattgefunden hat.

 

Rund 300 Gäste sind der Einladung nach Mannheim gefolgt und nutzen die Gelegenheit, die Stadt und ihre Kulturdenkmale kennen zu lernen. „In Mannheim wird Bürgerbeteiligung seit vielen Jahren großgeschrieben, das baukulturelle Erbe Mannheims mit dem Wasserturm als Wahrzeichen, dem zweitgrößten Barockschloss Europas und einer der größten Orgeln Deutschlands in der Christuskirche besitzt überregionale Strahlkraft. Deshalb freut sich die Stadt Mannheim, dass sich das Landesamt für Denkmalpflege schon frühzeitig entschieden hat, die Tagung hier anzusiedeln und lädt die Tagungsgäste am Dienstagabend zu einem Empfang ins Marchivum ein“, sagt Oberbürgermeister Christian Specht.

 

Weitere Informationen:

 

Um die potenzielle Denkmalwürdigkeit von bestimmten Bauwerken in Mannheim auszuloten, hat sich das Landesamt für Denkmalpflege im Vorfeld der Tagung mit der Hochschule Mannheim und dem Mannheimer Marchivum zusammengeschlossen und eine Feldforschung initiiert. Zu diesem Zweck führten acht Studierende des Studiengangs Soziale Arbeit über zwei Semester Experteninterviews mit Personengruppen, die sonst wenig Gehör finden, zu vier Objekten in Mannheim: der Yavuz-Sultan-Selim-Moschee, den aus dem Fernsehen bekannten Benzbaracken, dem Fernmeldeturm und einem Tiefbunker. Welche Bedeutung messen die Mannheimer diesen Objekten bei und welche Geschichten verbinden sie mit ihnen? Die Ergebnisse dieser Interviews sind unter dem Titel „Schützen, was wir lieben? Was Mannheim über Denkmal denkt“ in eine Ausstellung eingeflossen, die vom 13. Juni bis zum 7. Juli 2024 im Marchivum zu sehen sein wird. Die Vernissage findet am Donnerstag, 13. Juni 2024, um 18 Uhr statt.

 

Mehr Informationen zum Tagungsprogramm finden Sie unter folgendem Link: https://t1p.de/lfyfy.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

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